Aufgrund ihres schnellen Wachstums
Wiederaufforstung mit der Paulownia
Durch ihr rapides Wachstum (eine vierjährige Pflanze erreicht nicht selten Wuchshöhen von über acht Metern) ist die Paulownia der ideale Baum zur Wiederaufforstung, beispielsweise nach Waldbränden. Vor allen in ihren Jugendjahren bildet sich dabei extrem große Blätter, die zu einer effektiven Beschattung des Bodens beitragen. Hierdurch können Schadeinflüsse, insbesondere durch starke Sonneneinstrahlung, wie sie für Freiflächen typisch sind, minimiert werden. Durch ihr tiefes Wurzelwerk wirkt sie zudem einer Bodenerosion entgegen. Dabei wird das Feinwurzelwerk der Paulownia bereits im dritten Jahr des Wachstums in mehr als 40 cm Tiefe verlegt. Der fruchtbare und nährstoffreiche obere Mutterbodenhorizont steht somit wieder vorrangig für andere Pflanzen zur Verfügung. Diese räumliche Trennung der ökologischen Nischen ermöglicht somit die rasche Etablierung einer artenreichen und vielfältigen Waldflora.
Aber auch für die Begrünung neu entstehender Freizeitressorts, Ferienanlagen oder Wohngebiete ist die schnell wachsende und hübsch anzuschauende Paulownia interessant. Bereits nach 3-4 Jahren ist ein rund zehn Meter hoher ästhetisch wirkender Baum gewachsen. Ab dem 4. bis 5. Jahr zeigt die Paulownia ihre ersten Blüten. Eine reiche Tracht an bläulich bis violetten Blüten der Paulownia-Zierbaumarten ist ein weiterer ästhetischer Aspekt für ihre Anwendung in diesem Bereich.
Paulownia stellt auch eine interessante Lösung zu Rekultivierung toter Böden da. Ob als Folge von Tagebauten, nach Großbaustellen oder infolge landwirtschaftlicher Übernutzung bleiben oftmals vegetationsfreie und leblose Böden zurück. Um diese Böden wiederzubeleben und auf ihnen eine sich selbst tragende Vegetation zu etablieren, sind zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen, von denen die Paulownia eine Vielzahl erfüllen kann. Die sehr großen Blätter die die Paulownia in ihren Jugendjahren bildet führen zu einer raschen Beschattung des Bodens. Geschützt vor Austrocknung und überstarker Sonneneinstrahlung, können sich weitere Pflanzen, Tiere und Insekten etablieren. Durch ihre tiefreichende Pfahlwurzel stabilisiert sie den Boden, der so gegen Erosion und Verlagerung geschützt wird. Auch Nährstoffe, die in diesem Stadium für Pflanzen nur spärlich verfügbar sind, kann sie mit Hilfe dieser Wurzeln auch aus größeren Tiefen mobilisieren. Ähnlich wie andere Edellaubhölzer ist das Laub der Paulownia reich an Nährstoffen. Insbesondere ihrer Eiweißgehalte von bis zu 20 % der Blatttrockenmasse bedeuten einen hohen Stickstoffanteil. Der hohe Stickstoffanteil ist besonders deswegen wichtig, weil er den Boden Lebewesen, allen voran Pilzen und Insekten ermöglicht die im Herbst abfallenden Blätter schnell in Humus umzuwandeln. Mit jedem herbstlichen Laubfall wird somit eine wertvolle Humusschicht aufgebaut, die für einen gesunden Boden unabdingbar ist.