Ihre Strategie entscheidet
Pflanzschemata bei Paulownia Plantagen
Grundsätzlich lassen sich zwei verschiedene Anbaustrategien für die Paulownia unterscheiden.
1. Paulownia Biomasseplantage
Paulownia Plantagen zur Biomasseerzeugung werden im Regelfall mit einem Pflanzschema von 1,5 × 3 m angelegt. Auf sehr wüchsigen Standort und bei hoher Sonneneinstrahlung sind theoretisch auch Pflanzabstände von 2 × 2 m möglich, die enge Reihenweite ist jedoch für die Mechanisierung der Arbeiten problematisch, da die meisten landwirtschaftlichen Fahrzeuge nicht mehr zwischen rein passen. Ein Pflanzabstand von 1,5 × 3 m entspricht einer Pflanzenzahl von 2.222, der engere Abstand von 2 × 2 m entspricht 2.500 Paulownien je Hektar.
Die Biomasseplantage kann anschließend in einem drei- bis vierjährigen Umtrieb geerntet werden, wobei man den ersten Umtrieb ein Jahr länger gestalten sollte. Hiermit wird sichergestellt, dass die Paulownia sich auf dem Standort ausreichend stark entwickelt hat um über mehrere Umtriebe hinweg hohe Erträge zu liefern.
2. Paulownia Wertholzplantage
Während bei den Biomasseplantagen die Zahl der gepflanzten Bäume gleich der Zahl der geernteten Bäume ist, werden bei der Wert-Holzproduktion eine höhere Anzahl an Paulownien ausgepflanzt als später geerntet werden sollen. Je nach Wuchsverhalten finden eine oder mehrere Durchforstungen statt, bei denen der Bestand ausgedünnt wird. Hierbei findet eine Auslese der wertvollsten Bäume und eine Konzentration des Zuwachses auf diese statt. Durch die höhere Dichte des Bestandes wird zudem erreicht, dass die Bäume gerade und astfrei nach oben wachsen. Des Weiteren zeichnen sich die Bäume des Bestandes, die so genannten Z-Bäume, auf diese Weise durch einen gleichmäßigeren Jahrring-Zuwachs aus. Gleichmäßig breite Jahrringe über den gesamten Stammquerschnitt sind neben der Astfreiheit eine der wichtigsten wertgebenden Holzeigenschaften.
Die Anzahl der Z-Bäume hängt stark vom Standort und der Sonneneinstrahlung ab. Für die Paulownia hat sich auf den meisten Standorten eine Anzahl von 416 Z-Bäumen bewährt. Diese 416 Paulownien verteilen sich idealerweise mit einem Endabstand von 6 × 4 m auf der Fläche.
Um diese zu erreichen gibt es maßgeblich zwei Möglichkeiten. In der ersten Variante werden mit einem Abstand von 3 × 4 m 833 Paulownien auf den Hektar ausgepflanzt. Etwa zur Hälfte der Umtriebszeit findet dann die Durchforstung auf den Endabstand statt.
Bei der zweiten Variante werden 1.250 Paulownien mit einem Abstand von 2 × 4 m aus gepflanzt. Zum Erreichen der Baumzahl sind hierbei zwei Durchforstungen verteilt über die gesamte Umtriebszeit nötig.
Die Erstere der beiden Varianten zeichnet sich durch die geringeren Pflanzgutkosten aufgrund der geringeren Pflanzenzahl aus. Nachteilig sind hierbei vor allem die geringen Steuerungsmöglichkeiten bei der Kontrolle des Jahrring-Zuwachses, die geringere Auswahl bei der Auslese der werthaltigsten Z-Bäume sowie die geringe Wertigkeit des anfallenden Durchforstungsholzes.
Bei der zweiten Variante ist durch zwei zeitlich getrennte Durchforstungsschritte eine präzisere Steuerung des Zuwachses der Z-Bäume möglich. Aufgrund des Alters der Plantage kann bei der zweiten Durchforstung der Einschlag von werthaltigen Stämmen erwartet werden. Diese können somit eine erste lukrative Einnahme vor dem Endabtrieb der Paulownia Plantage darstellen. Gerade in Gebieten wo ein erhöhtes Risiko von Frostschäden an den Stämmen der Paulownia zu erwarten ist, aber auch in allen anderen Gegenden bietet die höhere Pflanzenzahl eine erweiterte Möglichkeit zur Auslese der wertvollsten Z-Bäumem. Die geringfügig höheren Pflanzgut-Kosten bei der Anlage der Plantage relativieren sich völlig durch den höheren Ertrag der Paulownia Plantage.